Ignore The Sign
Es gibt Situationen im Leben, in denen man einen ursprünglichen Plan über den Haufen werfen und lieber dem folgen sollte, was einem das Bauchgefühl signalisiert. Ossy Pfeiffer hat genau dies getan. Anstatt seine neuen Songs – wie vorgesehen – als Soloscheibe zu veröffentlichen, hat er Freunde und namhafte Kollegen in die Produktion involviert und aus dieser fruchtbaren Zusammenarbeit eine echte Band entstehen lassen. Der Name dieser neuen Gruppe: The Sign. Ihre Mitglieder sind Sänger und Multiinstrumentalist Ossy Pfeiffer, Gitarristin/Sängerin Anca Graterol (Rosy Vista), der ehemaligen The Sweet-Gitarrist Steve Mann, Bassist Lars Lehmann, bekannt unter anderem als Studiomusiker der britischen Rocklegende UFO beziehungsweise Mitglied der Band von Ex- Scorpions Uli Jon Roth, Percussionist Momme Boe und Schlagzeuger Kristof Hinz, der soeben die Drum-Takes für das neue Eloy-Album beendet hat. Das Debütalbum von The Sign ist für April 2017 angekündigt, bereits Ende November wurde vorab die erste Download-Single ´A Line To Cross` ausgekoppelt, im kommenden Februar wird mit ´Sweet Lady` ein zweiter Single-Track folgen.
„In dieser Band geht es nicht um Egos, sondern um echte Teamarbeit“, sagt Pfeiffer und fügt hinzu: „The Sign bestehen aus gestandenen Musikern, deshalb gibt es bei uns keinen Platz für Selbstbeweihräucherung. Für alle Beteiligten gilt ausschließlich das geschätzte Motto ´It´s all about the song`.“ Diesen Anspruch findet man auf ihrem selbstbetitelten Debütalbum in jeder einzelnen Note. Zwölf abwechslungsreiche Stücke haben The Sign in Anca Graterols ´Frida Park Studio` unter der Leitung von Produzent Pfeiffer aufgenommen, allesamt sorgsam ausgewählt aus einer weitaus größeren Anzahl vielversprechender Ideen. Pfeiffer: „Da alle Bandmitglieder am Songwriting beteiligt waren und jeder seine ganz persönlichen Stärken und Vorlieben eingebracht hat, konnten wir bei der Auswahl der Stücke aus den Vollen schöpfen und in Absprache mit unserer Plattenfirma die stärksten Nummern auswählen.“
Unüberhörbar profitieren The Sign von diesen unterschiedlichen Einflüssen ihrer Mitglieder. Als ausgewiesener Beatles-Fan gibt Ossy Pfeiffer („nach Johann Sebastian Bach sind für mich die Beatles der Ursprung der Musik“) dem Material seine große Melodiosität und Eingängigkeit. Mit Steve Mann kommt eine härtere, fast metallische Gitarrenattitüde in die Musik, durch Anca Graterol werden den Arrangements Farbe und Temperament beigemischt. Bassist (und im Song ´God` auch Leadsänger) Lars Lehmann erinnert mit seinem facettenreich Spiel und seinem untrüglichen Gespür für federnde Funk-Grooves an den früheren Whitesnake-Musiker Neil Murray, während die Rhythmusgruppe um Kristof Hinz und Momme Boe den Stücken ihre Dynamik und vereinzelte Polyrhythmik verabreichen.
Als Paradebeispiele für den prägnanten Stil der neuen Band kann man gleich mehrere Songs hervorheben. ´A Line To Cross` besitzt alle Elemente, für die The Sign generell stehen, von Classic Rock über poppige Querverweise bis hin zu einem progressiven Ansatz, wie man ihn in dieser Komplexität häufig auch bei Toto beobachten kann. Hinzu kommt ein ambitionierter Text, dessen markanteste Zeile für sich selbst sprich: „When my tomorrow seems to be your yesterday.“ Unverkennbar geht es hier darum, Grenzen auszuloten und neue Horizonte anzuvisieren, ohne dabei den Bogen zu überspannen.
´Saviors Of Rock` ist dagegen im bombastischen Hard Rock angesiedelt und bildet zusammen mit dem rhythmisch raffinierten ´Can´t Find The Door` (mit Leadgesang von Anca Graterol) die Abrock-Fraktion der Scheibe. Noch eine Spur härter geht es im Doublebass-befeuerten Metal-Track ´Days Of Thunder` zu. Pfeiffer dazu schmunzelnd: „Gegen einen solchen Abräumer kann man sich nicht wehren, er passiert einfach.“ Besonders hervorheben sollte man auch das hymnische ´Behind The Wall` aus der Feder von Steve Mann und seinem 15jährigen Sohn Jason, der einen erstaunlich reifen Text beigesteuert hat.
Man spürt bereits, dass in dieser Band frischer Wind, unterschiedlichste Talente und große musikalische Erfahrung zu einer homogenen Einheit verschmelzen. Hier werden Zeichen gesetzt: die bedingungslose Bekenntnis zu traditionellem Classic Rock, wie er zeitloser kaum sein könnte. Spätestens im April 2017, bei Veröffentlichung des The Sign-Debüts, wird diese Musik ein volles Dutzend weiterer wichtiger Vertreter bekommen.
IGNORE THE SIGN - BURN
IGNORE THE SIGN - Days Of Thunder
IGNORE THE SIGN - IGNORE THE SIGN
IGNORE THE SIGN - LOOKING IN THE SUN